4. Januar 2024

Rechtsanwalt Schickhardt kritisiert die Äußerungen des DFB-Vizepräsident über Joshua Kimmich, İlkay Gündoğan und Hansi Flick

Von: Prof. Dr. Ralf Kitzberger, LL.M.

Ergänzend zu seiner Stellungnahme in der BILD am 02.01.2024 äußert sich unser Partner Prof. Christoph Schickhardt wie folgt:

„Ich bin irritiert über die Aussagen des DFB-Vizepräsidenten Ralph-Uwe Schaffert.

Die BILD-Zeitung bezeichnet sie zurecht als

„Rundumschlag von DFB-Vizepräsident“.

Ich bin seit annähernd 40 Jahren überregional im Fußballgeschäft als Rechtsanwalt tätig. Der Name Ralph-Uwe Schaffert ist mir trotz vieler Berührungspunkte und Kontakte zum DFB jetzt zum ersten Mal begegnet.

Herr Schaffert ist mir und anderen – soweit ersichtlich – bisher nicht durch nennenswerte Beiträge zur Sache aufgefallen.

Auf der offiziellen Homepage des DFB ist er als Vizepräsident des DFB insbesondere auch zuständig für Ehrungen und Benefizveranstaltungen.

Ich hoffe, dass der DFB bei der Auswahl von Herrn Schaffert seine Kompetenz bezüglich der Erfüllung auch dieser beiden wichtigen Aufgaben seriös überprüft hat.

Die jetzigen Äußerungen des DFB-Vizepräsidenten über die Nationalspieler Joshua Kimmich und İlkay Gündoğan sowie zum Gehalt und zu Vertragsgestaltungen bei Hansi Flick sind zu recht hart kritisiert worden. Rudi Völler hat dies in seiner eigenen milden Art und Weise getan. Wie es in seinem Inneren nach diesen Äußerungen aussah, weiß jeder - der mit dem Fußballgeschäft zu tun hat.

Die Äußerungen dieses DFB-Vizepräsidenten sind „unterirdisch“:

Joshua Kimmich und İlkay Gündoğan sind in der Fußballwelt und über Deutschland hinaus anerkannte Spielerpersönlichkeiten mit einer schon jetzt großartigen Karriere. Darüber hinaus handelt es sich – sehr wichtig! – um tadellose Sportsmänner und um absolute Vorbilder für unsere Jugend. Beide sind deutsche Aushängeschilder im Fußballsport.

Innerhalb des DFB ist es allein Sache von Rudi Völler und des Bundestrainers, ihre Leistungen einzuordnen und sich ggfs. öffentlich über Leistungen zu äußern.

Es ist sicher seit längerem ein Problem des DFB, dass sich dort in der Vergangenheit etliche Protagonisten auf Kreisliga-Niveau über unsere Nationalmannschaft ausgelassen haben. Man stelle sich nur vor, dass diese sogar in wichtigen Entscheidungen für den Fußball eingebunden waren. Rudi Völler mit dem Bundestrainer gewähren allein, dass qualifiziert zur Sache gesprochen wird.

Die herablassende Kritik an diesen beiden Spielern ist respektlos und unangemessen. Der Versuch von Originalität von Ausagen bezüglich des Spielers İlkay Gündoğan ist gründlich danebengegangen. Diese beiden Spieler haben sich schon jetzt unabhängig von aktuellen Ergebnissen um unseren Fußballsport verdient gemacht. Anstatt die Leistungen zu diskreditieren sollte man sie, solange sie Nationalspieler sind, unterstützen und ihnen den Rücken stärken. Wenn schon Mitglieder des Präsidiums des DFB seine Nationalspieler nicht mehr unterstützt und in der Öffentlichkeit verteidigt – wie kann man dann für diese Mannschaft bei den Fußball-Freunden für unsere „HEIM-EM“ eine Euphorie entfachen.

Erstaunt darf man auch darüber sein, dass sich der für Vertragsangelegenheiten nicht zuständige DFB-Vizepräsident über Einzelheiten des Vertrages beispielsweise bei Hansi Flick auslässt. Die BILD-Zeitung spricht zu recht vom „Ausplaudern“ von durchaus sensibler Vertragsdaten. Alle vertraglichen Details etwa bei Hansi Flick sind mit der hoch qualifizierten, erfahrenen Rechtsabteilung des DFB ausgehandelt und vom Präsidium des DFB abgesegnet.

Vielleicht sollte man diese Initiative und PR-Maßnahme des Vizepräsidenten zum Anlass nehmen, bei der nächsten Strukturreform des DFB darüber nachzudenken, die Stelle dieses Vizepräsidenten zu streichen – stattdessen sollte man einige der tausenden großartigen Fußballvereine im Land durch die ersparten Aufwendungen damit unterstützen, diesen einige qualifizierte Jugend- und Nachwuchstrainer zu spendieren. Das wäre dann im Sinne des Fußballsports gut ausgelegt.“

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